Es wird Zeit für ein richtig altes Lebkuchenrezept.
Wenn ihr euch jetzt fragt warum erst jetzt?! Ganz einfach, bei uns hatte das Lebkuchenbacken eine laaange Tradition und liegt uns in den Genen 😉, nur die liebe Claudia mag keine Lebkuchen essen und leider auch nicht wiklich riechen...
Nachdem dieses Rezept aber wirklich gut zu verarbeiten geht und für die gerne Lebkuchenesser als sehr gut eingestuft wird, werde ich nun dieses Rezept mit euch teilen.
Und die ewige Frage ist der Lebkuchen gleich weich zum Essen?
Ja das ist er, falls er nicht zu lange gebacken wurde.. Aber dazu komme ich dann im Rezept.
Das Rezept:
(Für eine große Dose Lebkuchen)
1400g Roggenmehl
560g Zucker (Feinkristallzucker)
560g Honig
2 Eier Gr. M
140g Butter (Magarine oder 100g neutrales Öl)
140g Walnüsse gerieben
70g Aranzini fein geschnitten
Tipp: Nüsse und Aranzini kann man gerne weglassen bzw einfach ersatzlos streichen. Will man eine sehr glatte Oberfläche zum Verzieren haben ist das von Vorteil!
Gewürze:
2 TL Zimt
2 TL Nelken
1 TL Neugewürz/Piment
5-7 TL Lebkuchengewürz
Teibmittel:
20g Pottasche
Tipp: Pottasche bekommt ihr in einer guten Drogerie oder in der Apotheke. Dieses Pulver sollte gut Verschlossen verwahrt werden, da es mit Feuchtigkeit reagiert.
Zum Bestreichen:
1-2 Eier
Glasur/Eiweißspritzmasse:
1 Eiklar
Frisch gesiebter Puderzucker (KEIN Staubzucker!)
Die Vorbereitung..
➡️ 250ml Wasser am Herd kochen lassen und den Zucker darin auflösen lassen. Dazu muss das Wasser nicht mehr kochen!
➡️ Den Honig auch hinzufügen, da sollte die Flüssigkeit nicht mehr so heiß sein.
Vor dem Zusammenmengen mit den restlichen Zutaten sollte die Flüssigkeit nicht mehr als Handwarm sein.
Der Teig..
➡️ Das Mehl mit den Gewürzen, Nüssen und Aranzini vermengen.
➡️ Die Pottasche in ein wenig lauwarmen Wasser auflösen.
➡️ Nun zügig mit der Küchenmaschine (Knethaken/K-Haken) oder mit einen Kochlöffel die Trockenen mit der Zucker/Honiglösung, den verquirrlten Eiern vermengen. Ebenso die aufgelöste Pottasche unterrühren.
➡️ Den fertigen Teig in eine gut verschließbare Schüssel geben und kühler stellen.
Tipp: Nicht wundern der Teig ist feucht klebrig, das ändert sich. Umso länger er etwas kühler (nicht Kühlschrank kalt!!) steht! Er kann so ruhig 1-2 Wochen so auf seinen Einsatz waren.
Natürlich kann man ihn nur über Nacht ziehen lassen, aber ein paar Tage tun ihm sehr gut in der Verarbeitung und Geschmack.
Das Ausstechen und das Backen..
➡️ Das Backrohr auf ca. 150-160 Grad Umluft vorheizen. Oder so wie man normalerweise Kekse bäckt - wenn man mehrere Bleche drinnen hat unbedingt Umluft!
Bleche mit Backpapier auslegen.
➡️ 1-2 Eier verquirrlen zum Bestreichen samt weichen Backpinsel vorbereiten.
➡️ Den gezogenen Lebkuchenteig ca. 6 bis 8 mm dick ausrollen und mit den gewünschten Ausstecher ausstechen. Die Lebkuchen auf das Blech mit etwas Abstand legen.
➡️ Diese dann mit Ei schön bestreichen.
Tipp: Hier wirklich ordentlich arbeiten, man sieht deutlich fehlende Flecken die nicht bestrichen wurden.
➡️ Das Blech je nach Stärke und Größe ca 8 bis 12 min hellbraun backen. Sie sollten schon soweit recht fest sich anfühlen und die Unterseite schön durch.
➡️ Die fertigen Lebkuchen nun auf einem Gitter gerade auskühlen lassen.
Tipp: Nun kommt es zu dem häufigen Fehler diese komplett am Gitter auskühlen zu lassen und vielleicht noch ein paar Stunden länger. Dann bekommt man die trockenen "Wurfsterne". Also am besten die Lebkuchen auskühlen lassen bis etwas wärmer als Handwarm dann eben in Dosen einschlichten und Deckel zu. Es sollte nicht so warm drinnen sein, dass sich Kondensat(Feuchtigkeit absetzt) aber nicht ganz kalt. Dann hat man weiche, essbare Lebkuchen.
Ist er doch hart geworden, dann in die Dose einfach auf einem Stück Butterbrotpapier eine Toastbrot/Brotscheibe in die Dose legen. Natürlich kann man auch einen halben Apfel nehmen, aber aufgepasst dieser Schimmelt viel leichter! Sind die Lebkuchen wieder weich, einfach das Brot entfernen - nicht zu lange so lagern, Schimmelbildung!
Das Spritzen von Mustern..
Also ich bin keine Meisterin aber ein paar Tipps habe ich da für euch.
➡️ Ein Eiweiß mit so viel frisch gesiebten Puderzucker verrühren bis eine zähflüssige Masse entsteht.
Ich mache das mit einem kleinen hohen Gefäß und einem Mixer langsamste Stufe und nur einem Quirrl. Da langsam in das Eiklar Löffelweise den Puderzucker geben. Es soll nicht schäumen nur gut vermengen.
Natürlich kann man diese mit Lebensmittelfarbe auch färben.
➡️ Die fertige Spritzmasse mit einem Löffel in die Butterbrot Papierstanizel füllen. Anleitung für das Formen der Stanizel findest du hier.
Die restliche Masse abdecken damit sie nicht trocknet.
Warum gebe ich keine genauen Mengen an?
Da jedes Eiklar etwas anders wiegt und auch der Puderzucker nicht immer gleich trocken ist verhält sich das immer etwas anders.
Warum Puderzucker und nicht Staubzucker?
Puderzucker (in Ö) ist feiner als Staubzucker und durch das Sieben hat man keine Klumpen.
Warum Papierstanizel verwenden?
Man kann damit schöne exakte Linien damit spritzen. Natürlich braucht man da einiges an Übung. Natürlich gehen da auch andere Behelfe :-)